Nachdem ich letztes Jahr Luise Berg-Ehlers‘ Buch „Mit Miss Marple aufs Land“ vorgestellt habe, kam der Elisabeth Sandmann Verlag auf mich zu und fragte, ob ich Interesse hätte, auch das neue Buch der Autorin zu lesen und meine Meinung darüber abzugeben. Bei so einem vielversprechenden Titel konnte ich natürlich nicht nein sagen.
Wieder nimmt uns Luise Berg-Ehlers mit auf eine Landpartie, dieses Mal aber ohne die Unannehmlichkeiten, die ein Mord für gewöhnlich mit sich bringt. Stattdessen führt sie uns durch das Reich der adligen Frauen. Wir begleiten sie durch Herrenhäuser und anmutige Gärten, aber auch zu gesellschaftlichen Empfängen und erfahren nebenbei etwas mehr über das Leben der einen oder anderen extravaganten Dame. Bei der Lektüre bin ich auf alte Bekannte gestoßen, wie zum Beispiel Diana Cooper, deren Briefe an ihren Sohn ich hier vorgestellt habe. Und natürlich habe ich wieder viele Anregungen erhalten. Wie gerne möchte ich Vita Sackville-Wests Garten in Sissinghurst besuchen oder mehr über Lady Nancy Astor, die erste Frau im britischen Parlament, erfahren.
Allerdings war ich von dem Buch ein bisschen enttäuscht. Natürlich habe ich kein tiefschürfendes Sachbuch erwartet, aber bis auf wenige Ausnahmen (den Teil über die Mitford Schwestern fand ich sehr gut) plätscherte mir der Inhalt doch ein bisschen zu sehr an der Oberfläche. So konnte ich mich nur selten in die Damen hineinversetzen und herausfinden, was sie so besonders gemacht hat. Luise Berg-Ehlers‘ Stärke liegt definitiv im Bereich der Literatur. Das Kapitel über Politik ist am schwächsten (und, wenn ich mir die Anmerkung erlauben darf, ist deshalb kein guter Anfang für dieses Buch). Dabei hätte ich so gern mehr darüber gelesen, welche Macht Sarah Churchill am Hof von Queen Anne hatte.
Was mich persönlich am meisten gestört hat, waren die vielen Referenzen zur Fernsehserie „Downton Abbey“. Ich konnte mich des Gefühls nicht erwehren, dass man hier versucht hat, auf ein erfolgreiches Konzept aufzuspringen. Ich finde, England hat genug reale extravagante Damen zu bieten. Luise Berg-Ehlers hat das mit diesem Buch, das für das Thema eigentlich viel zu dünn ist, bewiesen.
Natürlich habe ich mich nicht die ganze Zeit während des Lesens geärgert. Das Buch ist locker leicht geschrieben und wieder einmal schön gestaltet mit vielen alten und neuen Fotos. Es ist ein netter Zeitvertreib für einen sonnigen Nachmittag im Garten.
This book has not been translated into English.

Die Duchess of Devonshire, geborene Deborah Mitford, die Ihr auf dem Buch Cover seht, lebt hier in Chatsworth House
Categories: Sachbücher
Liebe Peggy, as usual, sind deine Bemerkungen zu diesem Buch interessant und ich spüre deffinitiv, dass du von “Darling Monster” überzeugter warst. Das Buch ist immer noch auf meiner Liste! Vielen Dank und noch einen guten Tag. L.G.
Danke, liebe Martina. Darling Monster fand ich definitiv besser, aber die Bücher Lassen sich nicht wirklich vergleichen. Ich fand auch Mit Miss Marple aufs Land besser. Dort passte alles einfach besser zusammen. Ich wünsche Dir einen schönen Abend, Peggy
:)
Danke, Peggy … ich mag den Verlag und so ist man immer versucht, wieder ein Buch aus dem selben Verlag zu kaufen. Du hast mir eine gute Entscheidungshilfe gegeben, welches ich kaufe und welches nicht.
LG von Susanne
Die Bücher sind auch wirklich schön aufgemacht. Ich glaube, da steckt richtig Herzblut drin. Lieben Gruß aus dem endlich wieder sonnigen Greenwich, Peggy
The picture is stunning, Peggy. It looks like a painting <3
Love,
Hanna
Thanks, Hanna! There is a reason, why they call Chatsworth House and Garden picturesque. :-) Love, Peggy
Danke für den Tip! Hab mir die Autorin vorgemerkt. Schönen Tag noch
Gern geschehen!
“Sich die Zeit vertreiben” zu können ist auch eine Kunst. Das ist manchmal nötig. Dann ist es gut, wenn man weiß, womit.
Danke.
Ja genau, lieber Mick. Hab noch einen schönen Tag. Hier wird es heute endlich wieder sommerlich warm.